Christentum und Atomenergie



 Hat das Christentum einen 'Kern', der die 'Kernspaltung' der Materie ausschließt?
Das ist die Frage die sich die gesamte Christenheit ( insbesondere in den Parteien, die sich mit dem Adjektiv "christlich" im poltischen Spektrum bewegen) beschleunigt stellen sollte.
Die Zerstörungsgewalten die mit der Nutzung der Atomenergie, sowohl militärisch als auch sogenannt 'friedlich', sind für jeden Menschen unverhüllt sichtbar. Sofern er sie denn sehen will!
Im 'Sehen' und ' Erkennen' kommt dem Christentum eine Aufgabe zu, deren Bewältigung  entscheidend an der Gestaltung der Zukunft beteiligt sein wird. Sofern das Christentum ( d.h. auch die Christen in ihrer Individualität) sich überhaupt in Fragen der Atomenergie speziell und 'in der Tiefe' angesprochen fühlt.

Zu der in der Atomfrage drängend notwendigen 'Tiefe' einige Anmerkungen:
Wenn man sich so umschaut, was von der offiziellen Seite des Christentums zur Atomenergie gesagt wird, kann man den Eindruck haben, dass zwar etliches im Bereich "Atomenergie und Ethik" gesagt wird, das Wesentlichste, sozusagen der Kern des Christentums, in der Atomfrage aber dennoch nicht erkannt ist.

Was ist hier als „Kern“ gemeint?
Das Christentum hat, wenn man es als über Verkündigung und Lehre sowie den Tätigkeiten im allgemein Sozialen und Ethischen hinausgehend ansehen kann, eine Besonderheit und eine Tatsache zur innersten Begründung, die für nicht wenige Menschen eine schier unglaubliche Zumutung ist: Die Auferstehung des Christus!
(Die Auferstehung in ihrer Wirklichkeit und Bedeutung für die gesamte Welt zu erfassen, ist eine so vielschichtige und letztendlich 'allumfassende' Angelegenheit, dass hier nur ein kleiner Ansatzpunkt gesucht werden kann.)
Um eine solche erste 'Annäherung' zu finden, möchte ich den Zugang in diese zentrale Begründung des eigentlichen Christentums daher in eine Frage kleiden:
Läßt sich, in extremer Verkürzung auf die Frage nach der Atomenergie 'zugeschnitten', die Auferstehung des Christus so denken, dass durch den Durchgang eines Gotteswesens durch den Tod, die der Materie innewohnende Todesbestimmung zuinnerst und gleichsam 'keimhaft' aufgehoben werden konnte? Dass seither 'alle Welt' bis in den Stoff hinunter, etwas anderes, etwas NEUES werden kann. Dass bis in die Materie hinein NEUE Freiheiten, neue 'Sympathien', Synthesen und Synergien in einer Potentialität gleichsam 'verborgen' sind.
Wenn diese 'Auferstehungs-Entwicklungs-Potentialität' bis in die Materie hinein vorhanden ist, dann ist die Auferstehung des Christus in der Erdenwelt buchstäblich ein 'Vor-Gang', ( im Sinne von Voraus-Gehen) der aus der Tat eines Einzelnen in einen Menschheits-Prozess übergeleitet werden kann, soll und muß.*

Die Auferstehung des Christus hat, nach meinem Verständnis, als reales Wirken – insbesondere durch eine neue innere Qualität des Lichts - zu ersten Umwandlungen und Aufbauprozessen in der Natur geführt und sie kann, durch die Mittlerstellung des Menschen, in der weiteren Zukunft vielschichtige belebende und helfend-heilende Auswirkungen in alle Lebenszusammenhänge, bis in die Materie hinein, entfalten.
Verkürzt läßt sich sagen: Neu-Schöpfung ist möglich.

An entscheidender Stelle einer so in der Welt verankerten Schöpfungs-Potentialität aus einem Auferstehungs-Weltverständnis steht, und das kann beflügeln oder bedrücken, wie schon oben angedeutet, der Mensch!
Der Mensch.
Der 'Umkämpfte' im Kosmos. ---
Wer kennt nicht den, auch unter Ökologen sehr beliebten 'Witz', von der nach der Befindlichkeit befragten Erde, der dann auf die Diagnose sie 'habe' Homo Sapiens tröstlich geantwortet wird „macht nichts, das geht vorbei“.
Ebenso wie Schädlingsbefall irgendwann endet. - Spätestens, wenn es nichts mehr zu 'befallen' gibt.
Der Mensch also letztendlich doch nur ein „Irrläufer der Evolution“!

Man möchte es schier hinausbrüllen: Das ist der Mensch nicht, so ist er nicht gemeint! Aber das kann er werden!
Und wenn er das wird, ist er es aus Mißbrauch seiner Freiheit geworden!
Der Mensch ist nicht als „Irrläufer der Evolution“ angelegt.
(Unter verlorenen „Irrläufern“ wäre nicht Gott selbst in Christus in die Erdenwelt eingetreten!
Mit etwas Pathos lässt sich an der Stelle sogar sagen: Der Mensch ist die Hoffnung Gottes!)

Und vor diesem Hintergrund ist eigentlich unsere gesamte (katastrophenreiche) Jetzt-Zeit zu sehen: Der Mensch hebt oder 'versenkt' die gesamte Evolution – Das ist seine Ent(d) scheidung!!
Und diese Entscheidung hat zutiefst mit der Erkenntnis der Atomenergie zu tun!
Denn was ist Atomenergie letztendlich?
Die radikalste Umpolung eines Teils der Materie der auf natürlichem Weg in die Schwere und Auflösung geht, damit gewissermaßen 'auf der anderen Seite des Lebens' mehr (Auferstehungs)- Licht bis in die Materie hinein wirksam werden kann!
Mit lebendigen Begriffen gedacht: Ein leiser und stiller ( Wandlungs)-Abschied von der Erde wird verunmöglicht, der 'Stoff' wird förmlich 'zurückgerissen' und in technischen Wandlungsprozessen der menschlichen „Energiegewinnung“ zugeführt. Der dem Stoff zutiefst innewohnende 'Tod' wird dabei als künstliche Radioaktivität frei ... und kann, bei "Freisetzung" alles Leben mit nach 'unten' reißen!
Ins vernichtende Gegenteil einer 'Auferstehung'!

Auch das ist absolut NEU!
Auch dafür gibt es keine geschichtliche Entsprechung.
Trotzdem muss es menschheitlich erkannt werden! ( und von den 'Christen' sollte diese schwärzeste aller möglichen Umpolungen als erste erkannt, geächtet und gebannt werden! )
Daher noch einmal die Frage: Kann man mit der Vorstellung, dass die Uranlagerstätten gleichsam Friedhöfe überlebter Materiestrukturen des Erdorganismus sind, aus denen letztendlich, und jenseits ihres vordergründigen Energiegehalts, nur Tod und Niedergang herauskommen können, bestenfalls bei sogenannten Naturvölkern oder sogenannten "Primitiven" auf Verständnis stoßen?
Wie groß sind die Chancen auf nur ansatzweises ( und meinetwegen "primitives ) Verständnis im Rahmen des so oft zitierten „christlichen Welt- und Menschenbildes“, dass es zutiefst unchristlich ist, wenn das radikale Gegenteil von „Auferstehung“ im Menschen-und Erdenleben, nämlich Niedergang durch Zerstörung der tragenden Lebensstrukturen, vorangetrieben wird?

Hier entscheidet jeder Mensch, wenn er unterscheidet, mit welchen Kräften er die Zukunft 'hereinholen' will. Kräfte des Lebens, die die Materie neu ergreifen und beleben können oder Kräfte des Todes, die so weit in die Schwere und Todesszone gekommen sind, dass sie die Materie förmlich mit Todeskeimen anstecken und in allem Lebendigen schleichend alle Lebenskräfte zerstören. Stichwort: künstliche Radioaktivität!
Und vor diesem Hintergrund sollte sich eigentlich jeder „Christ“ (auch und ggf. insbesondere diejenigen,  die das "Christliche in ihrem Parteinamen führen) fragen, ob die Entbindung der Atomkräfte, auch unter Maßgabe einer sogenannten „friedlichen Nutzung“, nicht der buchstäblich elementarste und letztendlich 'Wider-Christlichste' Mißgriff ist auf den man überhaupt verfallen kann?!
(Mir erscheint dieser "Mißgriff" von so tiefer und einschneidenster Bedeutung, dass ich mich gelegentlich veranlasst sehe, zu fragen, ob man gegenüber dieser Umpolung des eigentlich "Christlichen" nicht Begriffsschöpferisch tätig werden muß? Gibt es einen Begriff, der dem der Auferstehung diametral entgegengesetzt ist?-Läßt sich von einer Ab-Ergehung sprechen?)

Deutschland hat sich in Folge der Atom-Katastrophe von Fukushima prinzipiell zu einem defintivem Ausstieg aus der Atomenergie entschieden.
Es ist nur zu hoffen, dass es bei dieser Entscheidung-trotz aller ökonomischen Verlockungen- bleibt und sich viele Staaten ebenso zu einem Ausstiegs-Entscheid durchringen.

*Anmerkung: Eine so verstandene Auferstehung kann zwar insbesondere aus dem Christentum gewonnen werden, ist aber nicht konfessionell an dieses gebunden.
Die Auferstehungs-Tatsache in ihrer Bedeutung für die 
gesamte Schöpfung steht jedem Menschen zur Erkenntnis und Teilhabe bereit.)



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