Hiroshima- "Heller als tausend Sonnen" ...und die große (Aus)Blendung im 'Christlichen Abendland'


In den bedrängten und nicht ungefährlichen Zeiten in denen wir alle miteinander leben, (in einem anderen Blog-Beitrag die „Spitz auf Knopf-Company“ genannt) kommt es m.E. darauf an, buchstäblich 'alle Register' zu ziehen, um schleunigst aus der Gefahrenzone herauszukommen. 


Zeitgenossen, die sich in den gegebenen Verhältnissen wohlfühlen, werden schwerlich überhaupt nur eine 'Bedrängnis' empfinden. Okay, da mag mancher erst einiges in die Wahrnehmung bekommen, wenn ihm buchstäblich 'der Himmel auf den Kopf fällt'.

 
Für viele andere wird das 'alle Register ziehen' in seiner Dringlichkeit nachvollziehbar sein..und dennoch wird sich bei einigen Lesern eine gewissermaßen 'einschränkende Haltung' ergeben, wenn, wie hier nun im Weiteren dargestellt, auch 'Religion' im Allgemeinen und das Christentum im Besonderen mit in solche 'Register' einbezogen wird. Ein solcher Vorbehalt dürfte insbesondere bei 'kritischen Lesern' vorherrschen, denn gerade bei ihnen findet man oft die Meinung, dass 'Religion' und 'Vollbesitz der intellektuellen Kräfte' ein ziemlich unüberwindbarer Gegensatz in sich seien.
Dem kann, angesichts nicht weniger 'Religionspraktiken' rund um den Globus, leider nicht prinzipiell widersprochen werden....denn die Grenzwertigkeit mancher 'religiösen' Ereignisse hinsichtlich der Bestandsfähigkeit vor dem, was man 'den gesunden Menschenverstand' zu nennen pflegt, ist doch zu offensichtlich.
Daher wird die Neigung sich dem 'Religiösen' anzunähern, in weiten Kreisen, wenn überhaupt, wohl eher oder 'gerade noch' im Spektrum asiatisch geprägter Religionen sowie, auffallend 'aktuell', in 'indianischer Spiritualität' zu finden sein.
(Eine Orientierung in Richtung asiatischer oder indianischer Spiritualität möchte ich hier nicht in frage stellen, denn auch aus ihnen lassen sich hilfreiche Einsichten und Impulse zur Begegnung und möglichen Abwendung der derzeitigen Weltgefährdungen ableiten. Es soll aber kräftig 'angeklopft' werden, ob nicht auch über die 'eigene' Religion, über die eigenen 'Bekenntnisse' im 'christlichen Abendland' einiges im Umgang mit der Welt ganz anders fundamentiert werden kann und muss!)
Daher:
Was mich persönlich in den Aspekten des Religiösen und Spirituellen seit einigen Jahrzehnten bewegt, ist die Frage, ob das 'Christentum' zur Welterfassung unter Maßgabe einer 'Gefahrenabwehr und heilsamer Weltentwicklung' nicht auch aus seiner ureigensten inneren Substanz 'etwas zu bieten' hat? Ob mit dem Christentum etwas in die Welt gekommen ist, das eigentlich etwas ganz anderes in sich birgt, als das, was bisher maßgeblich in Erscheinung getreten ist? Etwas, das unter dem ganzen Zeit-Mantel der historisch-geschichtlichen Entwicklung der letzten zweitausend Jahre verborgen ist? Etwas, das irgendwie 'verschütt gegangen' ist oder 'bewußt entstellt und verschüttet wurde'. Aber etwas, das, jenseits menschlicher Schuld und menschlichen Vermögens oder menschlichen Versagens in unserer Welt 'angelegt' ist ... auf unsere (Wieder)Entdeckung wartet...und uns in Folge einer solchen 'Entdeckung' darauf verweisen könnte, dass auch das Christentum unsere Stellung gegenüber Welt und MitWelt neu und ganz anders begründen könnte!

Die 'Kernfrage' hinsichtlich des 'ganz anderen' hat sich mir vor über dreißig Jahren über einiges Nachdenken zur 'Kernkraft' ergeben. Der Anlaß zu diesem 'Nachdenken' kam eigentlich sehr unscheinbar und gleichsam auf leisen Sohlen daher. Es war ein Kalenderblatt.
Ein Kalenderblatt, das einer Tageszeitung zum Jahreswechsel beigelegt war, und am 6. August, dem Gedenktag des Atombombenabwurfs auf Hiroshima, den Eintrag hatte: „Tag der Verklärung Christi“.

Das hat mich irgendwie 'angesprochen'...und so stand ich dann etwas länger mit meinem Kalenderblatt in der Hand.(...und ahnte damals noch nicht, wie lange mich das noch 'beschäftigen' sollte.) Was ist das für ein Tag? AUCH am 6. August? „Tag der Verklärung Christi“!?
Was ist die „Verklärung Christi“?

Ich wusste damals nur aus meiner rudimentären Kenntnis des Christentums, dass Christus bei seiner Verklärung den Anwesenden in einer Strahlenhülle aus Licht „Heller als tausend Sonnen“ erschienen war. Und ebenso lautete die gebräuchlichste Metapher (und ein Buchtitel) zum Atombombenabwurf auf Hiroshima – Heller als tausend Sonnen.

Und genau diese beiden „Sonnen“, sollten, laut meinem Kalenderblatt, an einem Tag vereint sein?! War das nur Zufall? Nur eine lässliche Nebensache rein kalendarischer Übereinstimmung? Oder lag hinter den 'zwei Sonnen' an einem Tag noch etwas Tieferes?

Die Frage nach den „zwei Sonnen“, und den damit verbundenen 'Qualitäten des Lichts', hat mich danach irgendwie 'nicht mehr losgelassen'. Man könnte fast sagen, es war wie eine 'Witterung', dass da etwas „dahinter“ liegt, dass da etwas verborgen ist … und es hat mich interessiert, ob und wie die Dinge zueinander stehen und vielleicht sogar miteinander verwoben sind.

Wie Licht und Gegen-Licht?!

In Folge dieses Interesses hat sich aus der
'Kalenderblatt-Frage' dann für die weiteren Jahrzehnte eine intensivere Auseinandersetzung mit der Atomenergie* einerseits und dem Christentum andererseits ergeben.
Dazu das Wesentliche in Kurzdarstellung:

Die Verklärung Christi wird in den Evangelien so geschildert, dass Jesus einen vertrauten Kreis seiner Jünger mitnimmt „auf einen hohen Berg“. (Dieser „hohe Berg“ sei hier als
geistige Höhe vorgestellt und in erster Linie nicht als topographischer Ort) Auf diesem „Berg“ sahen die Jünger Jesus in seiner höheren, in seiner strahlenden, über-physischen Lichtgestalt. In gleißendem Licht, wie die Sonne, erschien er vor den Augen der Menschen. Die wesenhafte Liebe des Weltalls zeigte sich als reinstes Licht: Sein Antlitz war wie die Sonne!
Diese Offenbarung Christi als die wirkliche, die tatsächlich auf der Erde erschienene Liebe, als das tief-innerste
Licht der Welt. Das ist das Ereignis, dem der 6. August eigentlich gewidmet ist.
Dieser Tag sollte die Menschen er
innern, dass sie begabt sind mit den Fähigkeiten, sich durch die Kraft der Liebe hinauf zu heben in das Licht der Welt.
(Ein NEUES Licht, das erst im Verbund mit dem Menschen seine volle Wirksamkeit in der Erdenwelt entfalten kann)
Am 6. August 1945 fiel das atomare
Gegenbild vom Himmel!
Die erste Atombombe, gleichsam das
Schwarze Licht, riß tausende Menschen in einen qualvollen Tod!
Der 'Strahlen-Tod' anstelle 'ausstrahlender' NEU-Belebung alles Lebendigen!

Im Verlauf der Jahre und des Nachdenkens wurde für mich immer sicherer erkennbar, dass der Tag des ersten Atombombenabwurfs eigentlich
etwas ganz anderes 'in sich trug'. Dass eigentlich mit diesem Tag zeichenhaft etwas unendlich Hohes und Helfend-Heilendes in der Welt war ….und unter dem Deckmantel weltlich-militärischer Ränke ins brutalst mögliche Gegenteil verkehrt worden ist. In Vernichtung, Zerstörung, Krankheit und Siechtum!
Verklärung und Atomblitz
- Zwei Varianten und absolute Gegen-Manifestationen von „Heller als tausend Sonnen“!
Auf der einen Seite die -als Menschheitszukunft schlechthin-sich ins hellste und sonnengleiche Licht verwandelnde Leiblichkeit des Christus --- und auf der anderen Seite, die Vernichtung des Menschen im '
schwarzen Licht' des Atomtodes!

Diese Grund-Erkenntnis treibt mich seit jenen Tagen um und an, da es für mich immer offensichtlicher wurde, dass in der Atomenergie (militärisch als auch sogenannt „friedlich“) das absolute Gegenteil des eigentlich
Gemeinten auf den Plan tritt. Das ins Unheil umgepolte Heil im lockenden Gewandt der Absicherung zeitgenössischer Machtkonstellationen im „Gleichgewicht des Schreckens“ - und in ziviler Variante im ökonomischen Vorteil des „billigen Atomstroms“! (mitsamt der zerstörenden Wirkung der künstlichen Radioaktivität** auf alle tragenden Strukturbildungen des Lebendigen)

Doch wo wird diese 'Umpolung' gesehen, geschweige denn diskutiert?
Wo gibt es ein christliches Bemühen, die Atomkräfte tiefer zu durchschauen?

Daher kann das Kurzfazit hinsichtlich des 'Christentums und das Atomzeitalter' leider nur das eines spirituellen Versagens in zeitgeschichtlicher Dimension sein: Die beiden 'Sonnen' und ihre 'Strahlenwirkungen' sind von der tiefstmöglichen Gegensätzlichkeit und Ausschließlichkeit geprägt. ….und es gehört zu den verhängnisvollsten Irrtümern des 'Christentums' (in seinen Hauptströmungen) das nicht erkannt und in aller 'Entscheidungs-Schärfe' vor die Menschen hingestellt zu haben!

Welches
Licht also erkennt das Christentum als mit sich selbst 'zukunftsverwandt'? Erkennt es überhaupt Licht und GegenLicht?
( Mit diesen Fragen, die ggf. insbesondere für 'christliche Politiker' von Interesse sein könnte, möchte ich die heutige SONNtägliche 'Setzung am Rankgerüst' beenden)


** zur künstlichen Radioaktivität im Besonderen: http://atomwecker.blogspot.de/2012/08/atomenergie-und-kunstliche.html

Kommentare

  1. Wie gut könnte es uns allen gehen, wenn das Geld, das in die Vernichtung von Menschen gesteckt wurde in deren Wohlergehen investiert worden wäre! Nur weil einige machtgierig sind, muss die ganze Welt darunter leiden?
    "Der Böse trinkt die Hälfte seines Giftes immer selber!" Eigentlich müssten sie längst tot umgefallen sein die Bösen!

    „Humanität besteht darin, dass niemals ein Mensch einem Zweck geopfert wird.“ Albert Schweitzer
    Zu keiner Zeit waren wir so weit davon entfernt!

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  2. "Der Böse trinkt die Hälfte seines Giftes immer selber!"

    ...und die andere Hälfte mischt es den "Guten" buchstäblich als 'Energy'-Drink unter.
    Daher sind "die Bösen" auch noch nicht "tot umgefallen", ...sondern erfreuen sich, insbesondere dank geistigen Tiefschlafs des 'christlichen Abendlandes, weltweit zunehmender Akzeptanz unterm 'atomaren Schutzschirm' und 'aller Optionen auf dem Tisch'etc.etc......!

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